Samstag, 10. November 2012

SCOUT LEGION



Grundsatzerklärung

Bündnis ritterlicher Pfadfinder

I. Unsere Ziele, Grundsätze und Pfadfinder-Methode


Wir sind ein Bündnis von Pfadfinderschaften mit der Zielsetzung,
Jungen und Mädchen zu verantwortungsbewussten,
lebensbejahenden, ritterlichen und selbständigen, christlichen
Persönlichkeiten und Staatsbürgern nach der traditionellen Pfadfindermethode
von Lord Baden- Powell zu erziehen.

Die Grundsätze der Pfadfinderbewegung sind die Verpflichtungen
gegenüber Gott, den Anderen und gegenüber sich selbst.

Als deutsche Pfadfinder bekennen wir uns zur Tradition der
bündischen Jugend mit den maßgeblichen Merkmalen der
Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen auf Fahrt, beim
Wandern, Singen und Spielen, die nur unter der Voraussetzung
folgender Werte und Tugenden auch in Zukunft Bestand haben:

Fröhlichkeit – Selbstbeherrschung –
Orientierung am Sozialen und Schönen –
Gerechtigkeit - Tapferkeit

Wir sehen das Pfadfindertum als eine ganzheitliche Erziehung und
Weitergabe von Erfahrungen durch eigenes Tun und Handeln und
wollen zur geistigen, charakterlichen Formung junger Menschen beitragen.

Dazu sollen
Charakter und Intelligenz
Handfertigkeit und Geschick
Gesundheit und Kraft
Der Sinn des Dienstes am Nächsten

entwickelt und geformt werden.

Mittel und Formen dieser Erfahrungslehre und Erziehung sind das
aktive Leben und das Spiel in der Natur in einer Gemeinschaft von Pfadfindern.

Die von den Pfadfinderschaften angewandte Pfadfindermethode
umfassen folgende Punkte:
  • Das Leben nach dem Pfadfinderversprechen, dem Pfadfindergesetz und dem Wahlspruch
  • Das Leben in der kleinen Gruppe (Sippe) im Wechselspiel mit der Großgruppe (Trupp)
  • Leben in und mit der Natur
  • Lernen durch eigenes Tun und Handeln
  • Die künstlerische und musische Betätigung
  • Stufensystem und Probenarbeit
  • Verantwortungsübernahme der Mitglieder und Vorbildfunktion der Führenden
  • Keine Koedukation in der Pfadfinderstufe
  • Eine verbindliche, stilvolle Pfadfinderkluft
  • Bekenntnis zur weltweiten Bruderschaft der Pfadfinder
  • Die große Fahrt als Herausforderung und Abenteuer
  • Kennenlernen anderer Kulturen und Völker durch das Befahren dieser Länder
  • Verzicht auf Modeerscheinungen und Förderung eines schlichten und einfachen Lebens

 

II. Unser Pfadfinderleben

Adlergleich soll unser Pfadfinder-Leben sein.
Es ist unsere Aufgabe Menschen eine bestimmte Haltung,
die eines Pfadfinders und Abenteurers vorzuleben
und erleben zu lassen.

Unser Begehren ist ein Streben nach Vollkommenheit.
Jene Haltung, die immer bereit ist in die Höhe zu fliegen, immer
bereit ist an sich selbst zu arbeiten und in Vertrauen auf Gottes Hilfe,
bereit ist für andere einzustehen.

Nur wenn der Pfadfinder geistig rege und innerlich bereit ist zu lernen
und neu aufzubrechen, ist er zur Bundbildung fähig.
Nur wer gelernt hat sich, tauglich zu machen, der gelernt hat, dass
das Unmögliche möglich sein kann, ist fähig, sich für die Gesamtheit
und für den Mitmenschen einzusetzen.

Die Übernahme eines Dienstes als Kornett oder Feldmeister oder
einer Verantwortung ist eng mit den individuellen Fähigkeiten und
Fertigkeiten des Pfadfinders verbunden.

Wir lehnen strikt blinden Gehorsam ab.

Alle Führenden sind zu einer vorbildlichen
Lebensführung verpflichtet.

Das Zusammenleben in den Pfadfinderschaften ist geprägt
von freundschaftlichen Bindungen.

 

III. Unser Bündnis

Das Bündnis umfasst Pfadfinderschaften,
die dieser Grundsatzerklärung zustimmen.

Die Pfadfinderschaften verpflichtet sich zur gegenseitigen
Hilfe und Unterstützung.

Im Mittelpunkt des Bündnisses steht die gemeinsame Tat und Aktion
der Pfadfinderschaften.

Insbesondere die Förderung der Ständearbeit und der Führerbildung.
Das Bündnis versteht sich als eine verbindliche Gemeinschaft
autonomer Pfadfinderschaften.

Eingriffe in die Bundesarbeit der einzelnen Pfadfinderschaften sind
nicht gestattet.

Das Bündnis bekennt sich zum Christentum (evangelisch-landeskirchlicher, römisch-katholischer und orthodoxer Prägung) als Grundlage unserer europäischen Zivilisation sowie zu den Grundfesten des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und lehnen strikt politischen wie auch religiösen Extremismus ab.

Alle Veranstaltungen des Bündnisses sind nikotin- und alkoholfrei.




Kornette, Späher, Feldkornette und Feldmeister der Scout Legion im September 2011


Stämme der Scout Legion

Stämme der Scout Legion

Stamm Daniel Boone/Frankfurt Griesheim und Goldstein
Stamm Drei Lilien/Frankfurt Oberrad
Stamm Drachentöter/ Frankfurt Niedereschbach und Bornheim
Stamm Schwertbrüder/ Marburg

iNFOS bei: sebl@fpkreuzritter.de



Dienstag, 12. Juni 2012

3. Aufruf zur Meißnerfahrt


3. Aufruf zur Meißnerfahrt






Jauchzende Jungen
Auf dem Rücken ihrer Pferde
Ohne Sättel an die Mähne festgekrallt
|: Staub wirbelt auf
   Es dröhnt vom Hufschlag die Erde
   Hei so jagen wir vorwärts
   Daß die Seidenfahne knallt :|


Glühende Funken
Sprühn aus lodernden Flammen
Schwingen sich mit unsern Liedern sternenwärts:
|: Schaffender Geist
   Kann nur dem Feuer entstammen,
   Hei, so seid wie das Feuer,
   Das noch stärker ist als Erz!



Vor einigen Jahren entdeckte eine Gruppe der Kreuzritter im RjBH auf einer Osterfahrt einen schönen Lagerplatz am Fuße des Meißners. In dieser Kohtennacht entstand die Idee einer überbündischen Meißnerfahrt mit brausendem Jungen- und Mädelleben.
2013 lag damals noch in ferner Zukunft. Nun ist es soweit und wir rufen alle Bünde zur Meißnerfahrt 2013 auf.

Fahrt, Feuer und Lied sind unsere Elemente – von der Burg Hanstein zur Burg Ludwigstein und anschließend weiter zum Hohen Meißner!
Grün, Rot und Gold sind unsere Farben - die Urfarben des Wandervogels. Wie die alten Wandervögel und Freideutschen wollen wir das 100 jährige Jubiläum lebendig gestalten, erleben und erfahren.

Rot wie das Feuer
Das Feuer – Sinnbild des schaffenden Geistes, der brennenden Idee und der lebendigen Gemeinschaft. Wie das Feuer wollen wir sein, glühend, heiß, hell und rein. Am Lagerfeuer werden neue Bundesmitglieder aufgenommen. Unsere Feuer brennen in allen Länder dieser Erde. Am Feuer wird erzählt, geschwiegen und gesungen. Das Feuer verbindet uns als Gruppe und gehört zu uns. Am Kohtenfeuer entstand auch die Idee einer Meißnerfahrt.

Grün wie die Natur – die Fahrt
Auf Fahrt gehen, den Sturmwind spüren, in die Welt schauen, Mühsal und Gefahr erspüren – dieses Abenteuer der Fahrt wollen wir erleben.
Unsere Gruppen vermitteln (Grenz-) Erfahrungen. Durch dieses Erleben erweitern die Jungen und Mädchen ihren Horizont und damit ihre Ideenwelt und Urteilsfähigkeit, lernen Schwierigkeiten zu überwinden und sich in eine Gemeinschaft einzubringen und reifen so zu echten Persönlichkeiten. Die Erfahrung der „Fahrt" als entscheidende Lebensform der Jugendbewegung, in einer festen Gruppe, zu Fuß mit dem Rucksack und dem Feuerzelt, ist immer wieder eine Expedition ins Neue und Unbekannte. Fahrt ist Dynamik, ist Leben! Unser Leben ist ein Fahren!

Golden wie die Sonne - unsere Lieder und unsere Kultur
Unsere Kultur zeigt sich besonders deutlich in unserem Singen. Das Lied steht im Mittelpunkt der Gruppe, denn gemeinsame Lieder verbinden Menschen.
Unsere besondere Kultur wirkt ebenso stark menschenbildend wie die Fahrt: Singen und Musizieren, eigene Lieder schaffen, gesellige Spiele, Gemeinschaftstänze, Theaterspiel, geistige und praktische Beschäftigung mit Dichtung, Philosophie und Literatur, unvoreingenommene Auseinandersetzung mit Politik, Wirtschaft, Pädagogik und Zeitgeist.

Was wird passieren?
Unsere Fahrt führt uns von der Burg Hanstein über Burg Ludwigstein zum Hohen Meißner.
Auf Burg Hanstein, dem Ausgangspunkt unserer Fahrt, verbringen wir den ersten Abend am Feuer und lassen unsere Lieder durch die Nacht klingen.
Am nächsten Tag wandern wir über die Teufelskanzel zur Bug Ludwigstein. Dort wird auf einem Markt der Jugendbewegung musisches, künstlerisches und kulturelles Schaffen aus den Bünden präsentiert. Gleichzeitig gibt es im Archiv und in der Jugendbildungsstätte Arbeitsgruppen zum Thema Meißner 1913. Am Abend folgt eine Theateraufführung und in der Nacht eine Gedenkstunde am Ehrenmal. 
Freitag wandern wir weiter zu unserem Lagerplatz am Meißner. Dort angekommen erwartet uns ein buntes Lagerleben mit Singewettstreit, Geländespiel, Sportwettkämpfen und handwerklichen Tätigkeiten. Auch das geistige Leben soll einen Schwerpunkt sein und es wird Gesprächskreise mit kompetenten Persönlichkeiten geben. Momentan gibt es folgende Themenbereiche: Bündisches Leben wozu?, Familie und Bünde, Gesellschaft und Bildung, Umwelt und Natur, Technik und Fortschritt, Bünde und Religion
Der Höhepunkt ist die Gedenkfeier am Samstagabend auf der Hausener Hute, dem Platz des historischen Meißnerlagers.
Am Sonntagmorgen findet das Lager im gemeinsamen Schlußkreis sein Ende.

Wie geht es weiter?
Am 07. Oktober findet unser nächstes Vorbereitungstreffen in Wolfshausen in der Nähe von Marburg statt. Alle Bünde sind aufgerufen sich hieran zu beteiligen und vor allem auch auf die Inhalte unseres Programms Einfluß zu nehmen.

Der Ring junger Bünde Hessen lehnt jedwede Politisierung der Bünde und politisch motivierte Ausgrenzungen ab.
Für den Wandervogel gab es als Wertschema in Bezug auf den Menschen nur den Menschen selbst. Es geht darum, jungen Menschen durch zweckfreie Fahrten in die Welt, mit besonders abenteuerlichem Charakter, einen Erfahrungsraum zu vermitteln, der Vergleiche möglich macht und Persönlichkeit stärkt. Wobei nicht die Erziehung zu etwas hin gewollt ist, sondern die ungestörte Entfaltung vorhandener guter Anlagen. Im Mittelpunkt stehen die Harmonie echter Gemeinschaft, die unmittelbare Begegnung mit der Natur und das Lied als Ausdruck von Lebensfreude. Das positive Vorbild steht an Stelle der Belehrung.


Darum fahrt, lebt und singt mit uns!

Auf ein Wiedersehen am Meißner – der Vorbereitungskreis!

Kontakt: Jugend-in-Bewegung@gmx.de
www.Meissner2013-JugendinBewegung.de

Mittwoch, 4. Januar 2012

Sonntag, 9. Oktober 2011

35 Kreuzritter, Georgsritter und ASI-Scouts in Marburg



















Werkwochenende der Scout Legion:

Helfen

"Der Pfadfinder ist dazu gemacht anderen Menschen zu helfen"
oder der Pfadfinder ist hilfsbereit.

Aber um Helfen zu könnnen müssen wir auch was können!
Pfadfinder der Legion lernten am Werkwochenende mit großer Unterstützung des Technischen Hilfswerkes OV Marburg sowie dem Deutschen Roten Kreuz:
Einblicke in die Bergung und Rettung von Menschen, Grundsätze und praktische Brandbekämpfung, Abseiltechniken und der Bereich der Ersten Hilfe sowie einige Pioniertechniken standen auf dem Programm.
Unter hervorragender fachmännischer Leitung des THW Teams Marburg sowie mit Unterstützung des DRK verbrachten wir ein schönes Wochenende.

Werken

Handwerk und handwerkliche Bildung. Unter Leitung von Schnippel aus dem DPB aus Bad Soden Allendorf wurden Ledertaschen genäht und vernäht. Stundenlang nähten die Teilnehmer und übten sich in Geduld und Geschick. Wunde Finger und müde Gesichter, aber die Mühsal hat sich gelohnt. Es entstanden zwei Ledertaschen, Meisterwerke der Lederarbeit. Unser Handwerksmeister Schnippel hat mit seiner Arbeitsgemeinschaft ganze Arbeit geleistet.


Bruderschaft

5 ASI Scouts aus Pandino Italien waren zu Gast bei der Legion. Nach Besuch der Elisabethkriche sowie der Meutenstunde der Meute der Schwertbürder nahmen die Scouts am Werkwochenende teil.




Sonntag, 18. September 2011

Bündnis ritterlicher Pfadfinder














Fürth im Odenwald

Kreuzritter und Georgsritter haben
das Bündnis ritterlicher Pfadfinder-SCOUT LEGION ausgerufen!

Raider GO!

Samstag, 20. August 2011

Schwedengroßfahrt 2011 der Kreuzritter und ASI Scouts











Schwedengroßfahrt 2011 der Kreuzritter und ASI Scouts


Deutsch-italienische Großfahrt in Schweden 2011
der Freien Pfadfinderschaft Kreuzritter und der ASI-Scouts

„Nun gehe ich wieder durch die grauen Straßen voll Lärm und Staub und Müdigkeit
und doch spüre ich das Rauschen der endlosen Ferne in mir.“

Die Lieder der Fahrt verklungen, es wird einsam ruhig und der Alltag hat mich wieder.

Doch ein Zeitsprung in die jüngste Vergangenheit.

Die Jungen und Mädchen des Marburger Pfadfindertrupps Schwertbrüder sowie Frankfurter Jungen aus dem Stamme Drachentöter brachen zur ihrer dreiwöchigen Sommerfahrt auf. Ziel der Fahrt sollte Schonen in Südschweden sein. Keine gewöhnliche Fahrt sondern eine Kombination von Fahrt, Lager, Hajk und einer europäische Begegnung.

Man nehme 1 Woche wandern in der Wildnis, 1 Woche lagern und dann eine Woche Kanuhajk und Hajk mit italienischen Pfadfindern in Schweden

Drei Methoden und ein Ziel. Das Gemeinschaftserlebnis in der Natur mit dem Zweck die Persönlichkeiten der Jungen und Mädchen zu stärken.
Ein Abschalten auf Zeit, das Erlebnis einer wahren Gemeinschaft genauso wie Entbehrungen in Kauf nehmen, Natur und Menschen erfahren und dann schließlich gereinigt und glücklich nach Hause zu gehen und den eigenen Alltag „pfadfinderischer“ zu gestalten.

Die Fahrt

Ich schnappte vor einiger Zeit folgendes unbekanntes Zitat auf:
Es gibt nichts "deutscheres" als das Wandern!
Nach einer langen Fahrt mit der Bahn kamen wir schließlich am Startpunkt unserer Fahrt an. Der Jungentrupp startete von Osby in Schonen und der Mädchentrupp in Glimarkra. Der Marsch begann, wir sollten Schonen und Blekingen erwandern.
Waldzonen mit märchenhaften großen Felsen, glasklare und trübe Seen, moosbedeckter Waldboden, Trampelpfade, Blau- und Waldhimbeeren,Kohtenfeuer kennzeichnen unsere großen Wanderungen.
Jeden Abend standen unsere Kohten an den Ufern der einsamen Seen. Es brannte immer ein Feuer, wir tranken Tee und langsam, ganz langsam kam auch unsere Seele an. Die Pimpfe und wir Führer legten langsam den Zivilisationsmüll ab, die Gespräche wurden ernster und voll Freude. Die Gedanken konzentrierten sich auf die Fahrt, der graue Alltag verschwand langsam aus den Gedanken. Früh morgens brachen die Sippen des Trupps auf, nach obligatorischen Frühsport und auch Frühschwimmen wurde abgebaut und nach der Morgenrunde, ging der Marsch los, durch das Land der Schnapphähne. Wir folgten dem Skaneleden. Trollbackarna, Vesslap, Brotopet, Bökestad nur um einige Geländepunkte zu nennen. Regen und Sonnenschein lösten sich jeweils ab.

"Schont euch nicht", unsere Verpflegung war spartanisch, denn Verpflegung für 8 Tage war im Affen dabei. Die Wanderstrecken genossen wir täglich, legten 15-20 km zurück. Mittags am Tagesziel und fanden wir schöne Biwakplätze. Ein Kohtenaufbauwettbewerb fand jeden Abend statt, dann Wasseraufbereitung, die Verpflegungsmeister kochten herrlich, die Chroniken wurden geschrieben, wir sangen und erlernten neue Lieder, lasen vor, versorgten unsere Wunden und freuten uns an der Natur. Einfach auf Fahrt sein, unterwegs sein, wandern und wandeln. Gruppe und Modellgemeinschaft er- und leben fern ab von der Gesellschaft der "dolce vita".



Nach 8 Tagen erreichten wir Olofström, der Mädchentrupp, die kleine Stadt Krykhult.
Wieder in der Zivilisation, kauften die Jungensippen zum ersten Mal schwedisches Essen ein. Das Brot war süß, der Senf gut und Fleischbällchen versüßten uns den Tag. Voll freudiger Erwartung auf den Mädchentrupp ging es weiter nach Norden. In Krykhult stieg dann der Mädchentrupp in den Bus ein. Fröhlich und fahrtentoll kamen wir alle dann bei Ryd an.


Das deutsch-italienische Lager der Sippen

Der Lagerplatz Blidingsholm unmittelbar bei Ryd sollte unser nächstes zu Hause werden. „Wir haben unser Reich in die Wälder gebaut „steht in unserem Bundeslied und so entstand in einer kurzen Zeit ein kleines Lager. Nachdem wir uns am ersten Tag eingerichtet hatten tauchten plötzlich auf dem Waldweg Khaki-Kluften und rote Baretts auf. Endlich unsere italienischen Verbündeten aus Pandino bei Mailand der ASI Scouts.
Voller Freude begrüßten wir Arnaldo, Giovanni, Sabrina und wie sie alle heißen.

Die Mädchensippe Hirsch unter Alessia und Jungensippe Adler unter dem Kornett Luca sowie die Mädchensippen Amazonen, Jeanne d´Arc und die Jungensippen Thebäische Legion, Schwarze Schwar, Martin von Tour und Nachtsturmvaganten lagerten gemeinsam unter dem Lilienbanner und den Nationalfahnen.

Die Sippen bauten sich ihre Feuertische und Sippenbereiche. Gekocht wurde wie üblich in den Sippen. Sippenleben war Programm sowie auch das Kennenlernen der italienischen Pfadinderbrüder

Viel wurde gebaut, ein Zaun als Abgrenzung zu den Nachbarn, ein Lagertor mit PH´s, ein Altar mit Gebetsecke sowie ein Bannermast.

Trotz unterschiedlicher Nationen sprachen wir die einheitliche Sprache der traditionellen Pfadfinder. Italienische Scouts und unsere Pimpfe standen Speerwache am Bannermast, standen Wache für unsere beiden Gemeinschaften.

Am italienischen Tag spielten wir Straßenspiele aus der Lombardei, erlernten italienische Volks- und Pfadfinderlieder und erfuhren viel über Kultur und Sitten der Lombardei.
Lebensfrohe Lieder und sehr leckere kulinarische Spezialitäten prägten diesen schönen Tag. Der italienische Abend war voller Temperament und Bewegung.

Ein Tag war deutsch! Nachdem alle Verbündete Spiele zu der deutschen Geschichte und deutsche Lieder kennengelernt hatten, wurde auch deutsch gekocht und gegessen. Handkäse mit Musik, Kartoffelpüree mit Sauerkraut und Frankfurter Würstchen mit Senf, deutscher Kaffee sowie Pumpernickel stellte u.a. einen guten Teil der hessischen Esskultur dar. Dann folgten unsere Volkstänze wie Sternpolka, der fröhliche Kreis, oder auch Korbpolka. Das Lager tanzte und die Stimmung war voll Bewegung. Schließlich lernten die Scouts auch ein deutsches Landsknechtlied. Der Text war einfach und der italienischer Einsatz kam bei Strampedemi und dann bei Alami presente al vostra sigorni.

Langsam wurde es ruhiger und nach der Abendrunde und dem Bannerabzug bereiteten sich die Sippen auf die Versprechensfeier vor. Sie folgten einer langen Lichtspur mit deutsch-italienischen Zitaten von Baden Powell zum Versprechensplatz. Ein großes Carré erhellt von Fackeln, in der Mitte das Versprechensfeuer. Die Sippenschreie erklangen in der Nacht . Die ASI-Scouts waren unsere Gäste, denn wir wollten Ihnen ein Teil unserer Pfadfinderkultur vorstellen. Ich sprach am Feuer von den drei Verpflichtungen der Pfadfinder und entzündete für jeden Verpflichtung eine Fackel an. Fackelträger aus der Nacht sollen wir sein. Um im Alltag zu wirken müssen wir uns von Zeit zu Zeit auch zurückziehen und auftanken, deswegen gehen wir auf Fahrt. Gott findet man nicht in den grauen Städten, Gott ist nicht da, wo Lärm ist sondern draußen in der Wüste, im Gebirge, in den Wäldern.
„Komm nimm auch Du unser Siegeszeichen unserer Schar der du nun auch dienst". Nach der Zeremonie wurde das Caré geschlossen. Im Schweigemarsch erreichten die Pfadfinder das Lager.
Nach der Versprechensfeier blieben wie es die Sitte im Bund ist, die neu Aufgenommenen im Feuerkreis. Das Feuer verglühte und es wurde Zeit auch für die neu aufgenommenen Zeit wieder ins Lager zurückzukehren. Wir marschierten schweigend durch die Nacht, doch dann erklangen unsere Lieder und alle stimmten ein. Fackelträger waren und sind wir.

Die Tage wurden jeweils von uns und den ASI Scouts abwechselt gestaltet. Morgen -und Abendrunden jeweils nach dem Brauch des Landes und wir entdeckten viele Gemeinsamkeiten in den Formen und den Inhalten. Unsere Pfadfindergeschwister luden uns am nächsten Tag zur italienischen Versprechensfeier ein.

Das Lager endete im Regen. Die nächste Phase des Unternehmens sollte nun beginnen.


Der Kanuhaijk, die Fahrt und das Jamboree

Auf einer kleinen Insel lagerten die deutsch-italienischen Kräfte. Nach Trapperart hatten wir mit Ponchos uns jeweils aus zwei Kanus Sippenschlafstellen gebaut. Tagsüber waren wir auf dem großen Seensytem des Asnen gepaddelt. Ein regnerische Tag auf dem Wasser stand an, dennoch am Abend auf der Pirateninsel saßen wir alle wieder am Feuer fröhlich, neues erlebt zu haben. Der nächste Tag begann sonnig. Kurz vor dem Ziel zogen wir vor, einen kleinen Flusslauf zu nehmen, um uns ein Umtragen der Kanus zu ersparen. Ein kleines Abenteuer begann, umgestürzte Bäume, Felsen, Stromschnellen, endlich kam Bewegung rein. Zwei Boote kenterten, einer hatte Fische im Wanderschuh,eine andere schwamm in Kluft zum Ufer aber besser ein nasses Erlebnis als gar keines.

Dank dem sonnigen Tag war die Ausrüstung wieder getrocknet. Nachdem wir unsere Affen neu geordnet hatten, die Wäsche gewaschen und uns wieder mit Verpflegung versorgt hatten, brachen wir wieder auf mit dem Ziel Blekingsleden nach Sölvesborg. Drei Tage wieder in der schwedischen Wildnis. Unterwegs trafen wir ständig Pfadfinder des Jamborees die sich auf einem Tageshike befanden. In Sölvesborg angekommen ging es als wiedervereinte deutsch-italienische vierzigköpfige Fahrtenmannschaft weiter mit dem Zug zum Jamboree bei Kristianstad. Als Besucher des Jamboree 2011 mit etwa 40.000 Teilnehmer waren wir zunächst „reizüberflutet „worden.Das Jamboree glich einer EXPO der weltweiten Bruderschaft. Es war wirklich interessant und erlebnisreich, dennoch nach mehr als 18 Tagen brausendes Jungen-.und Mädchenleben eher abschreckend und hatte uns alle müde gemacht. Großes Interesse fand der interreligiöse Bereich. Pfadfinder stellten ihre Religion vor und man bekam Einblicke in die Lebensweise der Religionen und Kulturen Leider war ein Besuchertag war zu kurz um mehr zu erfahren, sowie um Gespräche zu führen. Ein deutsches Fernsehteam filmte uns und sonst waren wir begehrtes Fotoobjekt für jedermann. Das Gruppenbild vorm Eingangstor mit dem beeindruckenden PH´s: Braungebrannte Pfadfinder und über uns wehte das Lilienbanner des WFIS. Blaue und Khaki-Scouts rote und blaue Baretts vereint. Wir sangen das gemeinsam das alte Jamboreelied...

Brüder auf, nun reicht die Jugend sich die Hand über Grenzen, übers Meer und über Land.
Brüder, heißts auch einmal auseinander gehn, unser Bund der jungen Herzen bleibt bestehn.
Es klangen Lieder...

In Kristianstad höfliche und freundliche Schweden, so wie die Wochen zuvor. Im Stadtpark übernachtete die Fahrtenmannschaft und bei einem Stadtgeländespiel lernten wir die Stadt kennen. Fahrt war nun vorbei, 22 Tage voller Tatendrang und Freude lagen hinter uns.

Als Gemeinschaften sind wir zusammengewachsen. Wir haben, dass auf dem Jamboree vermisste "Spirit of BP" erfahren, gelebt und mit Leben gefüllt. Mit unseren italienischen Verbündeten von FederScout- ASI Scouts aus Mailand.verbindet uns sehr viel. Wir haben gemeinsam die Fahrt, die Lieder und das Feuer gespürt. Traurig und tränenreich war der Abschied in Kopenhagen. Drei Wochen hatten wir intensiv gelebt und erfahren unterwegs zu sein. Die Rückfahrt bringt uns langsam in den Alltag zurück.
Doch Nachts erklingen in Marburg angekommen, am Landgrafen-Schloss, unsere Lieder und dann wird es plötzlich ruhig und einsam. Die Fahrt ist vorbei.

„Nun muss ich mich in den grauen Alltag wagen, voll Hast und Sorgen und auch Schweiß, doch fürchte ich nichts, da ich um lachende Gesichter weiß, heimliches Leuchten, das Tragen wir im Herzen.

Nun bin ich wieder daheim doch im Herzen wohnt noch, der Wald, die Herrlichkeit, aber bald stehen wir, an den Ränder der endlosen Straßen frei und beseelt mit den Willen besser zu sein.“


Die Operation Schweden 2011 war ein voller Erfolg. Zwei Bünde, zwei Nationen und ein fremdes Land Schweden. Nichts ist für uns unmöglich, wenn wir an das Band der Bruderschaft glauben.
Im Oktober besuchen uns die Italiener in Deutschland, wir freuen uns.